Sommertour 2008: Zum Schluss kam die Sintflut

Wahlkreis

„Ruhr und Ritter“-Ausflug der Landtagsabgeordneten führt zu touristischen Attraktionen des Ruhrtals

Rund 200 Gäste haben am 26. Juli den Landtagsabgeordneten Thomas Stotko und seine Kollegen Rainer Bovermann, Thomas Eiskirch und Wolfgang Jörg auf ihrer zweiten Sommerfahrt begleitet. Ausgewählte Spuren des Mittelalters im Ruhrtal standen auf dem Reiseplan der Parlamentarier. Auch wenn starker Regen die letzte Station ins Wasser fallen ließ, blieb es für die Teilnehmer ein schöner Tag.

Über dem Ruhrtal steht die Sonne, die Luft ist schon morgens heiß und feucht, als der Ausflug der Abgeordneten am Haus Kemnade beginnt. Es ist eine der besterhaltenen Burgen des Ruhrtals, auf der es eine große Sammlung historischer Musikinstrumente oder auch ein Bauernmuseum mit vielen historischen Kutschen zu bestaunen gibt. In der Burg ist es herrlich kühl, auch in der „Schatzklammer Kem-nade“, eine der größten Spardosensammlungen Deutschlands, durch die eine von vier Füh-rungen geht. Glanzstück ist die „Bimbo-Box“ aus dem ehemaligen Bochumer Kaufhaus Kortum, die nun in der Burg an der Ruhr für einige eingeworfenene Pfennige die ange-brachten Steiff-Tiere zum Musizieren bringt. „An die hat sich der eine oder andere Teilneh-mer noch von früher erinnert“, sagt Thomas Stotko später.

Mit den vier historischen Linienbussen – ein 40 Jahre alter Henschel aus Trier führt den Tross – geht es von dort aus hoch zur Burg Blankenstein, die über der Ruhraue thront. Vor fast 600 Jahren war sie eine der Hauptfestungen der Grafschaft Mark. Zusammen mit dem Irrgarten unterhalb des Restaurants und dem historischen Ortskern ist sie heute ein beliebtes Ausflugsziel, das die Reisegruppe auch hier in Führungen kennen lernt. Begrüßt wird in Blankenstein nicht nur Hattingens Bürger-meisterin Dagmar Goch, die die Gruppe herzlich willkommen heißt, sondern auch ein abschließendes Eis, dass die Abgeordneten jedem ihrer Gäste in einem kleinen Café spendieren.

Auf dem Weg zur Burgruine Hardenstein stimmt Thomas Stotko im Bus Nummer Drei mit der Sage vom Zwergenkönig Goldemar auf das nächste Ziel des Tages ein. Der Zwerg soll unsichtbar als Gast auf der ehemaligen Burg gelebt und, nach seiner Entdeckung wütend, den dafür verantwortlichen Küchenjungen getötet, gekocht und verspeist haben. Eine Story, die nicht allen Kindern im Bus gefällt. Passender ist für sie das Programm in der Ruine, zu der die Gruppe Minuten später mit dem Ruhrschiff Schwalbe übersetzt. Neben einem Snack liegen dort für Groß und Klein mittelalterliche Kostüme bereit. Familien posieren in mittelalterlichem Zwirn für den Fotografen, mal mit, mal ohne Abgeordneten, während sich der Himmel dramatisch verdunkelt. Die Pause im Schatten der Ruine, mit einer gefüllten Brottasche, dem „Goldemarbrot“, und einem kalten Getränk, funktioniert gerade noch, bevor der Jahrhundertregen die Sommerreisenden erreicht. Dicht gedrängt unter einer Bahnbrücke finden sie Schutz. Zeit für einen Plausch.

„Es überrascht schon, wie viel das Ruhrgebiet an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat“, meint eine Mitreisende aus Hattingen. Sie hat ihre Freundin aus Norddeutschland dabei. Einem weiteren Begleiter fällt positiv auf, dass es trotz der Gastgeber wenig um Politik oder um die SPD gegangen sei. Für die vier Parla-mentarier stand der Ausflug im Vordergrund, sagt Thomas Stotko, der auf Mundpropaganda für das Ruhrtal hofft. „Über die Vielfalt der Führungen und Ausstellungen in den für sich schon spannenden Bauwerken, waren wir bereits bei der Planung unserer Fahrt ziemlich erstaunt. Wenn sich das bei unseren Gästen einbrennt, dann hat sich der Tag bereits gelohnt.“ Rainer Bovermann ergänzt: „Vor allem wollen wir mit der Tour die Museums-betreiber in unseren Wahlkreisen unter-stützen.“

Den 200 Gästen hat der Tag im Ruhrtal mehrheitlich gefallen und zwar so, dass sie sich über den andauernden Starkregen am vierten Standort in Hagen nicht mal ärgern. Das Regenwasser fließt knöcheltief und ganzspurig über die Straßen. Aus dem Bus steigen will freilich niemand mehr, der mittelalterliche Markt am Wasserschloss Werdringen fällt ins Wasser. Zufrieden halten viele Familien in den Bussen die eilig abgezogenen Bilder von der Ruine Hardenstein in der Hand. Thomas Stotko klebt sein regennasses Hemd am Körper. „Das war ein richtig netter Tag“, sagt er.

Bilder: Uwe Fry, Hattingen.

 
 

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