"Naturwissenschaft" als Option ermöglichen

Landespolitik

Als unüberlegt und aktionistisch hat die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, die Entscheidung der Landesregierung kritisiert, den fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht in Klasse 5 und 6 wieder in die drei Teilfächer Biologie, Chemie und Physik zu zerlegen.

„Die neue Schulministerin Barbara Sommer macht sich damit zur Erfüllungsgehilfin politischer Vorgaben aus dem Wahlkampf, die sie selber weder prüfen, noch mit Lehrern und Eltern diskutieren, noch auf ihre Wirkungen auf Schülerinnen und Schüler abschätzen konnte“ sagte Schäfer heute in Düsseldorf.

Die Entscheidung der schwarz-gelben Landesregierung sei sachlich fragwürdig und zeitlich problematisch. "Die 3000 weiterführenden Schulen in NRW bereiten sich gezielt darauf vor, Lehrer haben sich fortgebildet, Kommunen haben die entsprechenden aktuellen Schulbücher für das neue Schuljahr bereits bestellt. Fachlehrer empfehlen seit langem, naturwissenschaftliches Denken von Kindern und Jugendlichen in größeren Zusammenhängen und in interessanter Weise zu vermitteln. Durch fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht werden deutsche Schülerinnen und Schüler besser an das internationale Leistungsniveau herangeführt. Bayern und Baden-Württemberg gehen deshalb ähnliche Wege", so die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende.

Angesichts der positiven Erfahrungen in anderen Ländern sei es umso weniger zu verstehen, dass Rüttgers seine Schulministerin zwinge, eine fachlich gut begründete und vorbereitete Unterrichtsreform auf Biegen und Brechen zu stoppen. Schäfer: „Damit verdirbt Rüttgers der für die Verständigung mit hunderttausenden Schülern, Eltern und Lehrern verantwortlichen Schulministerin den Start, obwohl er selbst die Vertrauensbildung in der Gesellschaft zu seinem wichtigsten politischen Ziel erklärt hat."

Die SPD stehe für eine Verständigung mit der Landesregierung bereit, wenn den Schulen zumindest die Wahlmöglichkeit eröffnet werde, das neue Fach Naturwissenschaften einzuführen. "Dies würde der von Rüttgers propagierten Selbstständigkeit der Schulen entsprechen", bekräftigte Schäfer abschließend.

 
 

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