KiBiz-Proteste in Witten: „Armin, Laschet sein!“

Familie und Jugend

Große Demonstration gegen Sparpläne des CDU-Familienministers

Einen ähnlich bunten und lauten Protestzug hat Witten selten erlebt: Rund 700 Erzieherinnen, Eltern, Pädagogik-Schüler, Kinder und Großeltern machten am Donnerstag, 6. September, ihrem Unmut über das geplante „Kinderbildungsgesetz“ (KiBiz) Luft.

„Schaut nicht weg – KiBiz ist Dreck!“ Lautstark forderten die Demonstranten die Wittener Bürgerinnen und Bürger auf, gegen die Pläne der CDU-geführten Landesregierung auf die Straße zu gehen. An ihrer Seite protestierten auch Bürgermeisterin Sonja Leidemann, SPD-Ratsfrau Gisela Ocken und Helga Vogt, Wittener Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF).

Witten pfeift auf’s KiBiz: Trotz schlechten Wetters strömten rund 700 Menschen auf den Berliner Platz.

Die Teilnehmer befürchten durch den Gesetzentwurf schwerwiegende Folgen für Kinder, Eltern und Betreuer. Weniger Personal, größere Gruppen, höhere Elternbeiträge – das seien einige Konsequnzen aus KiBiz. Katrin Cappel, Schülerin der Fachschule für Sozialpädagogik des EN-Kreises, fürchtet um ihr Anerkennungsjahr. „In vielen Gruppen wird es nur noch Geld für zwei bezahlte Stellen geben. Wir Praktikanten sollen dann wohl umsonst arbeiten“, meint die angehende Erzieherin.

Trotz schlechten Wetters war der Berliner Platz mit Demonstranten eng gefüllt. Die Veranstalter, ein Bündnis aus 20 Wittener und Herdecker Einrichtungen, waren im Vorfeld nur von rund der Hälfte der anwesenden Demonstranten ausgegangen. Redner Gerhard Stranz von der Vereinigung der Waldorf-Kindergärten rief ihnen zu: „Das Fundament des Gesetzes ist falsch. Es gehört eingestampft und neu gemacht.“ Demonstranten und Passanten rief er auf, sich auch an der landesweiten Anti-KiBiz-Demo am 15. September vor dem Düsseldorfer Landtag zu beteiligen.

Schrill, laut und bunt: Demonstrantinnen gegen KiBiz auf der Bahnhofstraße.

Die Träger der freien Wohlfahrtspflege im Ennepe-Ruhr-Kreis stellen kostenlose Busse für die Demo in Düsseldorf bereit. Anmeldung erforderlich, über die AWO EN, Kati Dahl, (02332) 7004-18.

 
 

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